Mit Arabischkursen gegen den Terror
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Brennendes Foto des französischen Präsidenten Emmanuel Macron (Symbolfoto) Bild: AFP
Mit einem Gesetz reagiert Frankreichs Regierung auf den Mord an Samuel Paty. Es sei ein wichtiges Signal, sagt Jack Lang, Leiter des Instituts der arabischen Welt. Nur mit Paragraphen komme man aber nicht weiter.
Von seinem Büro in der achten Etage des Institut du Monde Arabe hat Jack Lang eine der besten Aussichten auf die Insel Saint-Louis und die brandversehrte Kathedrale Notre Dame. Den Panoramablick könne man auch sinnbildlich verstehen, meint der frühere Kultur- und Bildungsminister, der seit 2013 das einzigartige Kulturinstitut leitet. Seine Aufgabe sei es, kulturelle Brücken zwischen dem christlich geprägten Frankreich und der arabischen Welt zu schlagen. Der Geschichtslehrer Samuel Paty war ein regelmäßiger Gast in dem Institut. Mit seinen Schulklassen besuchte er Ausstellungen.
Zuletzt habe Paty an einem für Pädagogen bestimmten Musikatelier teilgenommen, um seinen Schülern den Einfluss der arabischen Musik auf europäische Kompositionen erläutern zu können, schildert Lang im Gespräch mit der F.A.Z. Der Schock über die Enthauptung des Geschichtslehrers sitze tief, sagt er. „Der Präsident musste auf diese barbarische Tat reagieren“, meint der 81 Jahre alte Lang, dessen Mandat an der Spitze des Instituts der arabischen Welt gerade für drei weitere Jahre verlängert wurde. Das Gesetz „zur Stärkung der republikanischen Prinzipien“ sei ein wichtiges Signal. „Es richtet sich in keinem Fall gegen den Islam oder gegen die Muslime“, betont Lang.
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