Nie vorbereitet genug
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Die Reservisten machen im Wald eine Übung. Bild: Julian Staib
Für die Finnen ist Russland ein unberechenbarer Nachbar. Verteidigungs- und Zivilschutzkurse boomen, daran ändert auch der NATO-Beitritt nichts. Über ein Land, das sich wappnet und doch ruhig bleibt – selbst im Wahlkampf.
Am Wegesrand sind unter einer Fichte zwei Personen in Schneetarnanzügen zu erkennen. In den Händen halten sie Gewehre. Nicht weit davon entfernt steht eine Gruppe im Wald, allesamt in Tarnkleidung und bewaffnet. Ein Mann erteilt Kommandos, dann läuft die Gruppe einen verschneiten Weg hinab. Weiter unten im Wald wartet der Gegner.
Es sind Reservisten, die hier in einem militärischen Sperrgebiet unweit der Stadt Hämeenlinna in Südfinnland an einer Übung teilnehmen. Die Übung ist freiwillig, sie findet einmal im Monat statt und wird von den finnischen Streitkräften organisiert. Die Gewehre wurden zu Übungszwecken umgerüstet. Sie sind mit Holzpatronen geladen, die am Ende des Laufs mit einem lauten Knall zertrümmert werden. An Brust und Helm tragen die Reservisten Infrarotsensoren, die registrieren, ob und wo sie „getroffen“ wurden. Pekko Vehviläinen ist einer von ihnen, ein Unternehmer im Gesundheitsbereich. Der Kern der Reservisten sei innerhalb weniger Stunden einsatzbereit, sagt er. Ihre Kleider lagerten sie zu Hause, nur noch die Waffen müsse die Armee im Ernstfall austeilen.
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