Fall Khashoggi : Vereinigte Staaten verhängen Sanktionen gegen 17 Saudis
- Aktualisiert am
Jamal Khashoggi Bild: AP
Von den Sanktionen betroffen sind auch der saudische Generalkonsul in Istanbul und die Angehörigen des mutmaßlichen Tötungsteams. Die saudische Staatsanwaltschaft fordert indes die Todesstrafe für fünf Verdächtige.
Im Fall des getöteten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul hat die amerikanische Regierung Sanktionen gegen 17 Saudi-Arabier verhängt. Darunter sind der saudische Generalkonsul in Istanbul, Mohammed al-Otaibi, und die Angehörigen eines Teams, das für den Tod Khashoggis in der diplomatischen Vertretung verantwortlich gemacht wird, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte.
Die Sanktionen bestehen darin, dass mögliche Bankkonten und andere Vermögenswerte der Betroffenen in den Vereinigten Staaten eingefroren werden. Amerikanischen Bürgern werden jegliche Geschäfte mit ihnen untersagt.
Der saudische Generalstaatsanwalt hat indes die Todesstrafe für fünf an der Tat Beteiligte gefordert. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Riad sagte am Donnerstag, der „Washington Post“-Kolumnist sei im Konsulat von den Tätern betäubt, getötet und zerteilt worden. Die Körperteile seien dann an einen Agenten außerhalb des Konsulatsgeländes übergeben worden.
Khashoggi, ein Kritiker des saudi-arabischen Kronprinzen Muhammad bin Salman, hatte am zweiten Oktober das Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul betreten, um Dokumente für die Hochzeit mit seiner türkischen Verlobten abzuholen – und blieb danach verschwunden. Saudi-Arabien bestritt lange, damit etwas zu tun zu haben. Auf internationalen Druck gab Riad eine offizielle Erklärung ab, wonach es zwischen Khashoggi und mehreren Personen zu einer Schlägerei mit für ihn tödlichem Ausgang gekommen sei.
In diesem Zusammenhang wurden 18 ungenannte Verdächtige festgenommen und zwei ranghohe Regierungsmitarbeiter entlassen. Später gab die Staatsanwaltschaft indirekt zu, dass der 59 Jahre alte Regierungskritiker „vorsätzlich“ getötet wurde. Angesichts des Verdachts, dass Salman die Tat in Auftrag gegeben hatte, betonte die Führung in Riad aber, dass es sich um einen unautorisierten Einsatz gehandelt habe. Die saudische Staatsanwaltschaft versicherte am Donnerstag abermals, dass der Kronprinz nicht in den Mord verwickelt gewesen sei.