Präsidentenwahl in Österreich : Van der Bellen mit fast 350.000 Stimmen vorne
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Der Sieger der österreichischen Präsidentenwahl: Alexander Van der Bellen feiert seinen Sieg in den Wiener Sofiensälen. Bild: dpa
Nach der Auszählung aller Briefwahlstimmen liegt Alexander Van der Bellen sehr deutlich vor seinem Rivalen Norbert Hofer. Die FPÖ könnte das amtliche Endergebnis nun anfechten – will aber darauf verzichten.
Österreichs neuer Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat bei der Wahl zum Staatsoberhaupt rund 53,8 Prozent aller Stimmen erhalten. Das offizielle Endergebnis nach Auszählung aller Briefwahlstimmen gab Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) am Dienstag in Wien bekannt. Sein Mitbewerber, der Rechtspopulist Norbert Hofer von der FPÖ, kam am Sonntag auf 46,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 74,2 Prozent.
Mit einem Unterschied von fast 350.000 Stimmen konnte Van der Bellen den Abstand zu Hofer im Vergleich zur annullierten Stichwahl im Mai deutlich ausbauen. 2.472.892 Österreicher wählten den 72 Jahre alten Wirtschaftsprofessor. Für den 45 Jahre alten Hofer votierten 2.124.661 Bürger. Im Mai hatte Van der Bellen die später wegen technischer Auszählungspannen aufgehobene Wahl mit knapp 31.000 Stimmen Vorsprung gewonnen.
Bundespräsident Joachim Gauck gratulierte dem künftigen österreichischen Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen zu seiner Wahl. Gauck schrieb am Dienstag nach Bekanntgabe des offiziellen Endergebnisses: „Als überzeugter Europäer werden Sie für Deutschland ein wichtiger Partner in bilateralen wie in europäischen Fragen sein.“ Gauck drückte auch die Hoffnung aus, den neuen österreichischen Bundespräsidenten vor Ende seiner eigenen Amtszeit im März 2017 in Berlin begrüßen zu können.
Amtlichen Charakter bekommt das Ergebnis am 15. Dezember, wenn die Wahlkommission tagt. Danach haben die Parteien eine Woche Zeit, die Wahl anzufechten. Laut Sobotka ist bei dieser Wahl aber alles reibungslos abgelaufen. Die FPÖ wird das Ergebnis nach eigenem Bekunden dieses Mal nicht anfechten. Van der Bellen, der am Dienstagnachmittag ein erstes längeres Statement abgeben will, soll am 26. Januar als neues Staatsoberhaupt vereidigt werden.