Waffenruhe : Russland zieht laut Nato Truppen aus Ukraine ab
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„Neurussland“: ein Stützpunkt der prorussischen Separatisten in Donezk Bild: AP
Nach Angaben der Nato hat Russland Teile seiner Streitkräfte aus der Ostukraine abgezogen. Allerdings seien noch Spezialeinheiten in dem Land verblieben, die Truppenkontingente an der Grenze weiterhin groß.
Russland hat nach Angaben der Nato große Teile seiner Streitkräfte aus der Ukraine abzogen. Allerdings blieben noch große Truppenverbände an der Grenze stationiert, teilte ein Nato-Sprecher am Mittwoch mit. Die Zahl der Zusammenstöße zwischen der ukrainischen Armee und den prorussischen Separatisten habe inzwischen abgenommen. Dazu gehöre auch die Zahl der Artilleriegefechte. Japan verschärfte unterdessen seine Sanktionen gegen Russland. Die Botschafter der EU-Staaten sollten am Nachmittag zusammenkommen, um über die Umsetzung eines Abkommens mit der Regierung in Kiew zu beraten.
„Es hat einen signifikanten Rückzug konventioneller Truppen aus der Ukraine gegeben“, teilte ein Sprecher des Verteidigungsbündnisses mit. „Die Nato begrüßt diese positiven Zeichen.“ In welcher Stärke noch russische Einheiten im Lande stationiert seien, könne aber nur schwer ausgemacht werden, da die Separatisten mehrere Grenzübergänge kontrollierten. Auch die Zahl der russischen Spezialeinheiten in der Ukraine sei kaum zu schätzen. Zudem habe es keinen bedeutenden Abbau der russischen Truppenkontingente an der Grenze gegeben.
Das Militärbündnis hat Russland wiederholt vorgeworfen, mit eigenen Einheiten in der Ostukraine aktiv zu sein und die prorussischen Separatisten im Kampf gegen die ukrainische Armee zu unterstützen. Russland bestreitet, reguläre Truppen in das Gebiet entsandt zu haben. Seit Anfang September gilt eine Waffenruhe. Zudem haben die Konfliktparteien die Einrichtung einer Pufferzone vereinbart.
Unterdessen gab Japan schärfere Sanktionen gegen Russland bekannt. Unter anderem dürften russische Banken bestimmte Anleihen nicht mehr in Japan begeben, teilte die Regierung in Tokio mit. Russland kritisierte den Schritt. Er zeige, dass Japan immer noch nicht in der Lage sei, eine eigene Außenpolitik zu verfolgen.
Bei dem EU-Treffen am Mittwochnachmittag sollte es um das Assoziierungsabkommen zwischen der EU und der Ukraine beraten. Der wirtschaftliche Teil der Vereinbarung soll erst 2016 in Kraft treten, was vor allem dem russischen Handel mit der Ukraine zugutekommt.