Verteidigung : Nato warnt vor russischer Aufrüstung an Grenzen
- Aktualisiert am
Amerikanische Nato-Soldaten bei einer Übung im Baltikum Bild: AP
Russland versuche, seinen Einfluss von der Arktis über das Baltikum bis zum Mittelmeer militärisch auszubauen, sagt Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Das Bündnis müsse darauf reagieren.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat vor russischen Expansionsplänen gewarnt. „Russland versucht, mit militärischen Mitteln einen Einflussbereich aufzubauen“, sagte Stoltenberg der „Bild“-Zeitung. Das Bündnis beobachte eine massive russische Aufrüstung an der eigenen Grenze: in der Arktis, im Baltikum, im Schwarzen Meer bis zum Mittelmeer. Darauf müsse die Nato reagieren.
„Aggressive Handlungen“
Die am Mittwoch beschlossene Stationierung von vier zusätzlichen Bataillonen in Osteuropa sei „eine angemessene Reaktion auf Russlands aggressive Handlungen“, sagte Stoltenberg. „Wir wollen potentiellen Angreifern zeigen, dass wir reagieren, wenn sie uns bedrohen.“
Estland, Lettland, Litauen und Polen hatten um die Stationierung der Bataillone gebeten, da sie seit der Ukraine-Krise und der Annexion der Krim durch Russland ihre eigene Sicherheit bedroht sehen. Je 1000 Soldaten wurden in den Ländern stationiert.
Die Stationierungsentscheidung vom Mittwoch war Teil einer ganzen Reihe von Beschlüssen vor dem Nato-Gipfel Anfang Juli in Warschau, die auf Abschreckung und erhöhte Verteidigungsbereitschaft zielen. Dazu gehört neben einer höheren Zahl von Manövern eine seit dem vergangenen Jahr aufgebaute schnelle Eingreiftruppe, die teils binnen 48 Stunden in Krisengebiete entsandt werden soll. In osteuropäischen Staaten wurden dafür bereits Nato-Stützpunkte aufgebaut, die als Brückenköpfe dienen können.