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Ungarn : Pfiffe für Orban bei Aufstands-Gedenken

  • Aktualisiert am

Victor Orban spricht bei der Gedenkveranstaltung zum Ungarn-Aufstand. Bild: Reuters

Beim Gedanken an den Ungarn-Aufstand wurde der ungarische Präsident Victor Orban von Protestanten ausgebuht. Der wiederum geißelte in seiner Rede die EU.

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          Ungarn hat am Sonntag des anti-sowjetischen Volksaufstands von 1956 gedacht. Hunderte Anhänger der liberalen Opposition pfiffen beim offiziellen Festakt vor dem Budapester Parlament den umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban aus. Am 23. Oktober 1956 hatte in Ungarn eine Revolte gegen die stalinistische Herrschaft begonnen. Sie wurde knapp zwei Wochen später von sowjetischen Truppen blutig niedergeschlagen.

          Die Opposition kritisiert den zunehmend autoritären Regierungsstil Orbans. Zuletzt hatte man auch hinter der mysteriösen Schließung der oppositionellen Tageszeitung „Nepszabadsag“ vor zwei Wochen Orbans Hand vermutet.

          Zum Festakt vor dem Parlament erschienen am Sonntag mehrere tausend Anhänger der rechts-nationalen Regierung. Die Gegendemonstranten sammelten sich an den Rändern des Parlamentsvorplatzes, riefen „Diktator! Diktator!“ und bliesen in Trillerpfeifen. Pfiffe gab es auch für Orbans Ehrengast, den polnischen Präsidenten Andrzej Duda.

          Orban verteidigte in seiner Ansprache seine harsche Abschottungspolitik gegenüber Flüchtlingen. Er geißelte das Europa der EU dafür, dass es stets den bequemeren Weg gehe: „Statt eigener Kinder wählt es Migranten, statt Arbeit die Spekulation“, sagte er.

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