Mann gegen Mann : Separatistenführer fordert Poroschenko zum Duell
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Mann gegen Mann:. „Jeder darf zehn Sekundanten mitbringen“, bot Separatistenführer Igor Plotnizki an. Bild: Picture-Alliance
Auf die Forderung von Russlands Außenminister Lawrow, eine Einigung der Ukraine-Krise müsse direkt zwischen Kiew und den Aufständischen erfolgen, kommt prompt das erste Angebot: Ein selbsternannter Separatistenführer fordert den ukrainischen Präsidenten zum Duell heraus.
Der Separatistenführer Igor Plotnizki hat den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zur Beilegung der Krise zu einem „altslawischen Duell“ Mann gegen Mann gefordert. „Jeder darf zehn Sekundanten mitbringen. Wer gewinnt, darf der Gegenseite seine Bedingungen diktieren“, schrieb der Fünfzigjährige in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief. Sollte er siegen, müsse sich die Armee zurückziehen. „Wenn man mit dem Preis seines Lebens Tausende andere Leben retten kann, muss ein Ehrenmann diese Chance nutzen“, erklärte der Chef der selbst ernannten „Luhansker Volksrepublik“.
Auch eine Live-Übertragung im Fernsehen sei ihm recht, schrieb der bullige Separatist an den Staatschef. „Ich überlasse Ihnen die Wahl des Ortes und der Waffen.“ Wem nütze es, „Hass zu schüren, Menschen zu töten, die Wirtschaft und die Städte zu zerstören“, fragt der Fünfzigjährige in dem Brief. Es wäre besser, „dem durch ein ehrliches Duell ein Ende zu setzen“.
Die prowestliche Führung in Kiew wies das Ansinnen zurück. „Plotnizki ist nur eines „Duells“ mit einem ukrainischen Gericht würdig“, teilte Außenamtssprecher Jewgeni Perebijnis bei Twitter mit.
Zuvor hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch gefordert, eine Einigung des schweren Konflikts sei nur in direkten Gesprächen zwischen der Führung in Kiew mit den Aufständischen möglich. Verhandlungen mit Beteiligung der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union hatte er dagegen abgelehnt.
Regierungstreue Verbände kämpfen seit April gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine. Dem Konflikt fielen nach UN-Schätzungen bisher über 4100 Menschen zum Opfer.