Parlamentswahlen : Regierung in Irland steht vor dem Ende
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Zweckehe im Winter: Kenny und die Labour-Vorsitzende Joan Burton in Dublin Bild: AFP
Die Parteien der irischen Regierungskoalition haben bei der Parlamentswahl herbe Verluste erlitten. Der Nachwahlbefragung zufolge dürfte die Regierungsbildung schwierig werden. Die nationalistische Sinn Fein wird drittstärkste Kraft.
Die Regierungskoalition in Irland hat bei der Parlamentswahl am Freitag einer ersten Prognose zufolge deutliche Verluste erlitten. Der konservativen Partei von Ministerpräsident Enda Kenny, Fine Gael, vereinigt laut einer von der Zeitung „Irish Times“ veröffentlichten Nachwahlbefragung nur 26,1 Prozent der Stimmen auf sich. Bei der Wahl 2011 war sie noch auf 36,1 Prozent gekommen. Der Koalitionspartner, die Labour-Partei, erhielt demnach nur 7,8 Prozent. Für eine Wiederwahl müssten sie zusammen 41 bis 42 Prozent erreichen.
Die Bildung einer neuen Regierung dürfte damit schwierig werden. Es könnte auch sein, dass die Opposition kein Bündnis zusammenbekommt. Die konservative Fianna Fail, die Irland jahrelang regierte, kam der Prognose zufolge auf 22,9 Prozent, die nationalistische Sinn Fein auf 14,9 Prozent. Rund drei Millionen Wahlberechtigte konnten ihre Stimmen abgeben. Ein Endergebnis dürfte erst am Sonntag vorliegen.
Irland war im Zuge der weltweiten Finanzkrise an die Grenze der Staatspleite geraten und musste mit internationalen Hilfsgeldern gerettet werden. Seinen sieben Jahre andauernden Sparkurs konnte das Land jedoch 2014 wieder verlassen. Die Wirtschaft auf der grünen Insel boomt, das Land dürfte 2016 zum dritten Mal in Folge Wachstumssieger in Europa werden.