Mittelmeer : Flüchtlinge ertrinken vor spanischer Exklave Ceuta
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Am Mittwoch war dieses Flüchtlingsboot südlich von Lampedusa gesichtet worden Bild: REUTERS
Sie wollten eine Landzunge umschwimmen, um auf europäischen Boden zu gelangen. Dabei kamen an der Straße von Gibraltar mindestens sieben Afrikaner ums Leben. Hunderte andere wurden vor Sizilien von der Marine gerettet.
Hunderte afrikanische Flüchtlinge haben am Donnerstag versucht, in die spanische Exklave Ceuta zu gelangen. Sieben von ihnen sind bei dem Versuch, eine Landzunge zu umschwimmen, vor der marokkanischen Küste umgekommen. Das teilten die marokkanischen Behörden mit. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Leichen geborgen würden. Demnach wollten etwa 200 Flüchtlinge nach Ceuta gelangen. Die Präfektur von Ceuta sprach unterdessen von etwa 400 Flüchtlingen. Präfekt Francisco Antonio González bezifferte die Zahl der Toten auf „etwa zehn“.
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Beinahe täglich versuchen Flüchtlinge, über Marokko nach Spanien zu gelangen. Dabei riskieren sie entweder die Überfahrt durch die Straße von Gibraltar, oder sie versuchen, die Grenze zu den spanischen Exklaven Melilla und Ceuta zu überwinden. Dort verläuft die einzige Festlandgrenze der Europäischen Union mit dem afrikanischen Kontinent. In der Umgebung beider Exklaven leben auf marokkanischem Gebiet Tausende Afrikaner aus Ländern südlich der Sahara in Lagern und warten auf eine Gelegenheit, in die spanischen Städte zu gelangen.
Unterdessen haben italienische Marineschiffe innerhalb von 24 Stunden mehr als 1100 Flüchtlinge aufgenommen und auf den Weg nach Sizilien gebracht. Die Migranten waren auf insgesamt neun Booten von Nordafrika aufgebrochen, um europäische Gewässer zu erreichen, wie die Marine am Donnerstag mitteilte. Alle 1123 Flüchtlinge wurden in der Nacht auf das Amphibienschiff „San Marco“ gebracht, das sie bis Freitag in die ostsizilianische Hafenstadt Augusta bringen sollte.