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Ethan Sonneborn : So will ein 14 Jahre alter Junge amerikanischer Gouverneur werden

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Der 14 Jahre alte Ethan Sonneborn will Gouverneur von Vermont werden. Bild: AP

Bei den Vorwahlen im Bundesstaat Vermont geht für Amerikas Demokraten ein Schüler ins Rennen. Dank eines Schlupflochs. Seinen Wahlkampf zieht er wie ein Profi an allen Fronten auf.

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          Das Leben der meisten 14 Jahre alten Jungen in den Vereinigten Staaten dürfte sich um Themen wie Sport, Mädchen oder Schule drehen – nicht bei Ethan Sonneborn. Der 14 Jahre alte Schüler geht ins Rennen um den Gouverneursposten im Bundesstaat Vermont. Die Vorwahlen um die Kandidatur bei den Demokraten finden am Dienstag statt.

          Ethan greift dabei auf ein Schlupfloch in der Verfassung des Staates im Nordosten Amerikas zurück, das keine Altersgrenze für eine Kandidatur festlegt. Kandidaten müssen lediglich seit mindestens vier Jahren in Vermont gelebt haben. Ethan lebt seit 14 Jahren in dem Bundesstaat.

          „Ich habe entschieden Gouverneur zu werden, als ich das Versagen von vielen Politikern sah, für die Wählerschaft zu arbeiten und nicht für Unternehmen“, sagt der junge Politiker in einem Interview mit CNN. Er wolle es besser machen und den Menschen in Vermont zeigen, dass die Regierung sich wirklich um sie kümmert. „Ich kann meine Kampagne in einem Satz zusammenfassen: Es ist die Aufgabe der Regierung, das Leben von Leuten einfacher zu machen“. Dafür will Ethan sich einsetzen.

          Der Kandidat für den Wandel, den die Demokraten brauchen

          Seine Website präsentiert ihn als Vorkämpfer für Familien der Mittel- und Arbeiterklasse mit „den richtigen Ideen“ für eine Gesundheitsreform, die wirtschaftliche Entwicklung und Bildung - ungeachtet der Tatsache, dass er selbst noch Jahre von einem Schulabschluss entfernt ist. Antidiskriminierung, Kohlesteuer und Mindestlohn zählen ebenfalls zu seinen Schwerpunktthemen.

          Ethan identifiziert sich mit dem progressiven Flügel der Demokraten. „Ich denke, ich bin der Kandidat, der den Wandel, den wir brauchen, am besten repräsentiert“, sagte Ethan jüngst bei einem im Fernsehen übertragenen sogenannten Townhall-Meeting.

          Seinen Wahlkampf zieht der Schüler wie ein Profi an allen Fronten auf: neben einer offiziellen Kandidaten-Website mit Facebookseite und Twitter-Account, Plakaten und Spendensammlungen.

          Trotz Lobs für seine „Reife“ und sein politisches Interesse hat Ethans Wahlkampf Forderungen nach einer Schließung des Alters-Schlupflochs in der Verfassung laut werden lassen. „Um ganz ehrlich zu sein, ich denke, wir sollten uns das mal anschauen“, sagte der republikanische Gouverneur Phil Scott, der selbst zur Wiederwahl antritt. Seiner Meinung nach sollte ein Gouverneur bei Amtsantritt „zumindest schon in der Lage sein, seinen Führerschein zu bekommen“. Scott regiert in Vermont seit 2016. Ethan selbst sagt im CNN-Interview, sein Alter spiele in seiner Kampagne gar keine so große Rolle, wie man denken könnte. Sein Anliegen stehe voll im Fokus.

          Die Wahl findet am 6. November statt. Wenn Ethan die Wahl gewinnt, will er die Schule verlassen und sich voll auf die Politik konzentrieren. Wenn nicht, so sagt er, werde das nicht das Ende seiner politischen Karriere sein.

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