Die Finnen vertrauen der Atomkraft
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Ein Tunnel im Endlager Onkalo auf der finnischen Insel Olkiluoto Bild: Julian Staib
Finnland setzt auf Kernenergie und will bald das erste Endlager eröffnen. Widerstand dagegen gibt es kaum. Auf Deutschland schauen die Finnen verwundert.
Oben hat der Schnee die Landschaft weiß getüncht, doch hier unten, 437 Meter unter der Erdoberfläche, ist es warm. Es geht durch ein weitverzweigtes Tunnelsystem. An den Decken Lüftungsrohre, die Wände hell erleuchtet. An einer Kreuzung steigt Johanna Hansen aus dem Auto und geht zu Fuß weiter, watet durch ein paar Pfützen über felsigen Boden, bis sie schließlich in einen Gang kommt, dessen steinerne Wände nicht verputzt sind. Hier soll bald hoch radioaktiver Atommüll im Boden versenkt werden. Alle zehn Meter eine Röhre mit alten, aber noch heißen Brennstäben darin. Mehr als 30 Stück pro Tunnel. Anschließend werden diese mit Tongestein angefüllt und verschlossen. Für immer.
Ihre Arbeit diene dem Umweltschutz, sagt die 51 Jahre alte Geologin Hansen. Wer Energie herstelle, müsse sich auch um die Entsorgung des Mülls kümmern. Hansen ist in der Betreiberfirma des Endlagers für Forschung und Entwicklung verantwortlich. An der Wand hinter ihr sind auf der Felswand Linien und Zahlen zu sehen. Damit werden oben am Computer dreidimensionale Karten erstellt, um Spalten im Gestein zu untersuchen und den besten Platz für die Atommüllbehälter zu finden.
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