
Wie zerstört ist die Ukraine?
Von JULIA BELLAN, CLAUDIA BOTHE, JENS GIESEL, OTHMARA GLAS, ALEXANDER HANEKE, ROBERT PUTZBACH, OLIVER SCHLÖMER und NIKLAS ZIMMERMANN · 24. Februar 2023Wohnblöcke, Schulen, Krankenhäuser und landwirtschaftliche Böden: Den russischen Invasoren ist in der Ukraine nichts heilig. Doch das Bild eines flächendeckend verwüsteten Landes führt in die Irre.
Ein Jahr ist es her, dass Russland seine großflächige Invasion in der Ukraine begann. Zahlreiche Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht, ganze Landstriche vermint und die Energienetze, die den Menschen Strom und Wärme bringen sollen, gezielt zerstört. Auf 137,8 Milliarden Dollar hat die Kyiv School of Economics (KSE) die Kriegsschäden im Land allein bis Dezember 2022 geschätzt. Andere Fachleute sprechen von bis zu 800 Milliarden Euro, die für den Wiederaufbau der Ukraine benötigt würden.
Solche Schätzungen werden erhoben, damit die Ukraine die Zerstörung durch den russischen Angriffskrieg überhaupt quantifizieren kann. Sie dienen in einem zweiten Schritt auch dazu, auf Wiederaufbaukonferenzen internationale Unterstützung zu gewinnen – und Reparationsforderungen gegenüber Russland anzubringen. So ist die KSE an der „Russia will pay“-Initiative beteiligt. Die Daten sollen Klagen vor internationalen Gerichten vorbereiten – im Wissen, dass vollkommen offen ist, ob Moskau diese jemals anerkennt.
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