Ein Drohnenabsturz und viele offene Fragen
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Kroatische Soldaten inspizieren den Absturzort in Zagreb Bild: EPA
Eine Drohne sowjetischen Typs, aus der Ukraine kommend, stürzt über der kroatischen Hauptstadt ab. Zum Glück gibt es keine Todesopfer – dafür viele Fragen, zum Beispiel an den NATO-Partner Ungarn.
Beinahe hätte es in der vergangenen Woche die ersten Todesopfer im Ausland von Putins Krieg gegen die Ukraine gegeben: In Jarun, einem Außenbezirk der kroatischen Hauptstadt Zagreb, stürzte in der Nacht zum Freitag eine Drohne sowjetischer Bauart unweit eines Universitätswohnheims vom Himmel. Ein Krater zeugt eindrücklich von dem Unglück, das hätte eintreten können. Besonders beunruhigend ist, dass die Drohne offenbar zwei NATO-Staaten durchquerte, bevor sie im dritten, also Kroatien, zerschellte. Nach bisher vorliegenden Informationen kreuzte das Fluggerät zunächst Rumänien und dann Ungarn.
Die Überreste wurden von Fachleuten als Teile eines unbemannten Tupolew-Luftfahrzeugs sowjetischer Bauart mit der Bezeichnung TU-141 identifiziert. Das ist eine technisch recht altertümliche Drohne, 15 Meter lang, gut sechs Tonnen schwer, sie bleibt mit rund 1000 Stundenkilometern unter der Schallgrenze. Sie wurde ursprünglich für unbemannte Aufklärungsmissionen konzipiert. Per Raketenstart wird sie von einer mobilen Rampe aus auf die Reise geschickt, folgt einer programmierten Route und kann nach Fallschirm-Landung wieder eingesetzt werden – es sei denn, sie gerät außer Kontrolle und stürzt schließlich ohne Treibstoff ab, wie es anscheinend in Zagreb der Fall war.
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