Nach Aussagen über Anklage : Trump droht möglichem Konkurrenten DeSantis
- -Aktualisiert am
Ron DeSantis und Donald Trump im März 2019 in Florida Bild: AP
Donald Trump hat Floridas Gouverneur Ron DeSantis nach dessen Aussagen zum Fall Stormy Daniels scharf angegriffen. Auch dieser werde noch seine Erfahrungen mit „Lügengeschichten“ machen.
Donald Trump hat Ron DeSantis’ Aussagen zu einer möglichen Anklage des früheren amerikanischen Präsidenten zum Anlass genommen, seinen potentiellen Konkurrenten um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner anzugehen. Auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social nahm Trump am Montag Bezug auf einen Medienbericht, nach dem der Gouverneur von Florida in seiner Zeit als Lehrer mit minderjährigen Schülerinnen Alkohol konsumiert haben soll. Dazu schrieb er, DeSantis werde vermutlich auch noch „seine Erfahrungen mit falschen Vorwürfen und Lügengeschichten machen“.
Etwa wenn er „unfair und illegalerweise von einer Frau oder gar Klassenkameraden, die ‚minderjährig‘ sind“, angegriffen werde. „Ich bin sicher, er würde diese Außenseiter genauso bekämpfen, wie ich das tue!“, schrieb Trump. Er bezeichnete DeSantis in einer Verballhornung seines Namens abermals als „Ron, den Scheinheiligen“. Trump hatte DeSantis schon im November 2022 gedroht, er werde im Falle einer Kandidatur Dinge über ihn erzählen, „die nicht besonders schmeichelhaft sind“.
DeSantis hatte sich im Gegensatz zu vielen führenden Republikanern zunächst nicht zu Trumps Behauptung vom Samstag geäußert, er werde am Dienstag wegen einer politisch motivierten Anklage „festgenommen“. Am Montag dann bezeichnete auch er die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Manhattan wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels 2016 als politisch motiviert. Die Untersuchung sei „grundlegend falsch“ und ein „fabrizierter Zirkus eines Soros-finanzierten Staatsanwalts“. DeSantis sagte, er habe „kein Interesse“, in die Sache hineingezogen zu werden. Die Nennung des ungarischen Finanzinvestors George Soros, der aus einer jüdischen Familie stammt, ist bei Republikanern beliebt, um Demokraten zu diskreditieren.
Dann äußerte DeSantis, er wisse nicht, „wie man dazu kommt, einem Pornostar Schweigegeld zu zahlen, damit dieser zu einer angeblichen Affäre schweigt“. Er habe „echte Probleme hier im Bundesstaat Florida, mit denen ich umgehen muss“. Er könne seine Zeit nicht mit solchen Dingen verschwenden. Trump bestreitet sowohl die Affäre mit Daniels im Jahr 2006 als auch die Schweigegeldzahlung. Eine Sprecherin Trumps, Liz Harrington, schrieb nach DeSantis’ Auftritt auf Twitter, DeSantis finde ein „Dritte-Welt-Land, das die Nummer eins seiner Opposition festnimmt“, in Ordnung.
Polizei erwartet Proteste
In New York bereitete sich die Polizei am Dienstag derweil auf mögliche Proteste vor, zu denen Trump im Zusammenhang mit der angeblich am Dienstag drohenden Anklage aufgerufen hatte. Auf Truth Social hatte er in ähnlicher Rhetorik wie vor dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021geschrieben: „Protestiert, holt euch unsere Nation zurück!“
Beamte errichteten Barrikaden vor dem Trump Tower und dem Bezirksgericht in Manhattan. Die beteiligten Sicherheitsbehörden, darunter auch das FBI, hoben jedoch hervor, dass alle Planungen vorsorglich getroffen würden. Laut amerikanischen Medienberichten wollte die Grand Jury am Mittwoch noch einen weiteren Zeugen hören. Das deutet darauf hin, dass die Arbeit der Geschworenen andauert.