„Die in Brüssel mögen uns nicht“
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„Die in Brüssel mögen uns nicht“, behauptet Viktor Orban. Viele zu Hause glauben ihm. Bild: Reuters
Der niederländische Regierungschef und der Außenminister Luxemburgs stellen Ungarns EU-Mitgliedschaft in Frage. Ministerpräsident Orbán kann sich freuen. Er sagt ohnehin, „die in Brüssel“ wollten die Ungarn eigentlich nicht.
Gedankenlosigkeiten ranghoher Politiker sind langlebiger als die Spiele mit Unbedachtem in Medien oder bei akademischen Diskussionen. Werden Gedankenlosigkeiten von Proeuropäern vorgetragen, dann schaden sie der europäischen Einung mehr, als es die Gegner der EU mit ihren Vorwürfen je tun könnten.
Als sich der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte dazu hinreißen ließ, auf dem EU-Gipfel Ende Juni Ungarn entgegenzuhalten: „Meiner Meinung nach haben sie in der Europäischen Union nichts mehr zu suchen“, hat er den ungarischen Ministerpräsidenten Orbán nicht in Verlegenheit gebracht, sondern genau das bestätigt, was dieser seinen Wählern immer erzählt: „Die in Brüssel mögen uns nicht.“ Dass Rutte auf Vorhalt zugestehen musste: „Ich kann sie nicht hinausdrängen“, macht die Sache nur schlimmer: Die Ungarn könnten wichtige westeuropäische Politiker für jähzornig halten.
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