
Gott sei Dank?
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Die Kathedrale Notre-Dame wird wiederaufgebaut. Aber im übertragenen Sinn bleibt in der Kirche kaum noch ein Stein auf dem anderen. Bild: EPA
Die Kirche in Frankreich ist von Krisen geschüttelt. Die Folgen sind im ganzen Land zu spüren. Es herrscht Niedergangsstimmung.
Die Kathedrale Notre-Dame in Paris haben mutige Feuerwehrmänner vor dem Einsturz gerettet. Die katholische Kirche in Frankreich ist hingegen in ihren Grundfesten erschüttert. Das liegt nicht an dem Brand des christlichen Wahrzeichens, dessen Wiederaufbau zügig vorangeht. Die Krise innerhalb der „ältesten Tochter der Kirche“ schwelt schon länger.
Lange Zeit galt die Kirche als letzte Bastion der Kontinuität in einem Land, in dem althergebrachte Institutionen infrage gestellt werden. Die Medien, die Elite, das Kolonialerbe, der Umgang mit den Frauen – kaum ein Bereich blieb in den vergangenen Jahren vom gesellschaftlichen Veränderungsdruck verschont. Die Kirche bildete im laizistischen Staatsgefüge eine Ausnahme. In einer Rede in dem früheren Zisterzienserkloster Les Bernardins in Paris hat Präsident Macron 2018 die gesellschaftliche Rolle der Katholiken lobend hervorgehoben. Doch nun erfasst auch viele Gläubige das Gefühl, dass nichts mehr Bestand hat.
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