Die treueste Tochter fällt vom Glauben ab
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Priester halten eine Messe in Warschau (Archiv). Bild: REUTERS
Jahrhundertelang waren Staat und Kirche in Polen eng miteinander verbunden. Nun wenden sich die Gläubigen ab: Die Kirche ist ihnen zu politisch geworden.
In Czubrowice, einem Dorf am Rande des Ojcowski-Nationalparks in der Mittelgebirgslandschaft im Süden Polens, scheint die polnisch-katholische Welt noch in Ordnung. Auch nach Weihnachten blinkt noch an fast jedem Haus farbenfroh die Weihnachtsbeleuchtung. An Heiligabend, als die Christmette gefeiert wurde, war die Kirche brechend voll, draußen drängten sich Dutzende Menschen, die drinnen keinen Platz gefunden hatten. Der Pfarrer betete für Frieden auf Erden, erwähnte dabei auch die nahe gelegene Ukraine. In seiner Predigt fragte er: „Woher so viele Kriege? Woher so viel Hass?“
Die Antwort gab er gleich selbst: Die Menschen hätten Christus vergessen und verstoßen. Deshalb könnten sie auch ihre Nächsten nicht mehr verstehen. Und die moderne Ideologie – er sagte nicht, welche – „reduziert den Menschen auf eine Maschine, die nur wenig besser konstruiert ist als ein Tier“.
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