In Österreich wackelt die Impfpflicht
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Bundeskanzler Karl Nehammer von der ÖVP (blaue Krawatte) bei einer Pressekonferenz zur Krisenkoordination am 18. Dezember in Wien Bild: dpa
Im Februar soll in Österreich eine Impfpflicht eingeführt werden. Doch es werden Zweifel laut, wie es angesichts der drohenden heftigen Omikron-Welle damit weitergehen kann.
Am 1. Februar soll in Österreich eine Pflicht zur Covid-Impfung eingeführt werden. So hatten es Bund, Länder und Teile der Opposition im Dezember beschlossen, so sehen es auch zwei im Parlament vorliegende, noch nicht verabschiedete Gesetzentwürfe von Regierung und Koalition vor. Je näher das Datum rückt, desto mehr werden Zweifel laut, und zwar nicht nur bei den notorischen Kritikern von Impfung und Corona-Maßnahmen. Die Regierung hat dazu zuletzt keine klaren Aussagen getroffen, Andeutungen lassen Spekulationen zu. An diesem Donnerstag wollen Bundesregierung und Landeshauptleute darüber beraten, wie es angesichts der sich auch in Österreich stark aufbauenden Omikron-Welle weitergehen soll.
Aufsehen erregten Aussagen des Epidemiologen Gerald Gartlehner von der Donau-Uni Krems, der gelegentlich als Berater der Regierung hinzugezogen worden ist, im ORF-Fernsehen. Er sprach sich dafür aus, die Frage der Impfpflicht im Licht der Omikron-Welle neu zu bewerten. Es sei zu erwarten, dass durch hohe Ansteckungszahlen ein bislang unerreichtes Ausmaß an Immunität in der Bevölkerung entstehen werde. Gartlehner deutete die Möglichkeit an, die Impfpflicht zu beschließen, aber vor einer Durchsetzung der vorgesehenen Sanktionen (was bislang von Mitte März an geplant ist) die Wirkung der Omikron-Welle zu analysieren.
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