Die arabische Welt im Sog der Ukraine-Krise
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Partner: Baschar al-Assad im September 2021 bei Wladimir Putin in Moskau Bild: EPA
Die russischen Drohungen gegen die Ukraine stärken die Position mancher arabischer Länder, weil der Westen ihr Öl und Gas dann dringend braucht. Dennoch sehen sie den Konflikt mit Unbehagen.
Als zu Beginn des Monats russische Kriegsschiffe in den syrischen Hafen von Tartus einliefen, wurde das in Moskau als Teil eines Manövers beschrieben. Kurz darauf setzte die Flottille, die für Landungsoperationen geeignet ist, ihre Reise in das Schwarze Meer fort und reihte sich in den russischen Aufmarsch rings um die Ukraine ein. Es war einer von vielen Vorfällen, die Verbindungen zwischen beiden Schauplätzen russischer Großmachtprojektion aufzeigte. Lange Zeit ging der „Syrien-Express“ vor allem in die andere Richtung. So wurde der Nachschub bezeichnet, der aus dem Schwarzmeerhafen in Sewastopol von der Krim nach Syrien geschafft wurde, wo Russland im September 2015 auf der Seite von Machthaber Baschar al-Assad intervenierte.
Assad soll gegenüber seinen russischen Schutzherren einst getönt haben, er werde nicht davonlaufen wie der durch die Revolution 2014 gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch. Eine Flucht ist dank der russischen Waffenhilfe auch längst nicht mehr nötig. Und der syrische Machthaber muss wohl nicht fürchten, ohne russischen Schutz dazustehen, sollte Wladimir Putin einen Krieg in der Ukraine beginnen. Für den russischen Präsidenten sind die Militärpräsenz in Syrien, immerhin Nachbarland des NATO-Staates Türkei, und die Bedrohung der Ukraine Teile eines großen Kampfes gegen den Westen. Russland unterhält in Syrien neben der Marinebasis in Tartus unter anderem einen Luftwaffenstützpunkt.
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