Chinesische Fledermäuse oder importierte Tiefkühlkost?
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Wo sprang das Coronavirus auf den Menschen über? Die WHO und China haben ein gemeinsames Forscherteam gebildet, um das herauszufinden. Es bewegt sich auf einem politischen Minenfeld.
Die Frage, wann und wo das Coronavirus auf den Menschen übergesprungen ist, kann, wenn überhaupt, nur die Wissenschaft beantworten. Nach zähen Verhandlungen mit China über die Rahmenbedingungen einer solchen Forschungsmission hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Team aus zehn internationalen Fachleuten zusammengestellt. Sie sollen gemeinsam mit chinesischen Forschern nach dem Ursprung der Pandemie fahnden. Der Weg dorthin führt jedoch durch ein politisches Minenfeld.

Politische Korrespondentin für Ostasien.
Die erste Mine: „Das Gefühl, dass man einen schuldigen Staat finden müsse, ist einer offenen Untersuchung natürlich nicht zuträglich“, sagt Fabian Leendertz. Der Tiermediziner vom Robert-Koch-Institut (RKI) ist als einziger Deutscher Mitglied des internationalen Expertenteams. Vor sechs Jahr hat er im westafrikanischen Guinea schon einmal nach der Quelle einer Epidemie gesucht. Damals ging es um Ebola, und sein Team konnte jenen Baum identifizieren, unter dem das Virus vermutlich von einer Fledermaus auf einen zwei Jahre alten Jungen übersprang. „Übertragungen aus dem Tierreich zum Menschen passieren in jedem Teil der Welt. Das ist nichts, wofür man einen Schuldigen definieren sollte“, sagt Leendertz im Gespräch mit der F.A.Z.
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