Einer, der Politiker kauft
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Michael Bloomberg bei einem Wahlkampfauftritt in North Carolina. Bild: Reuters
Michael Bloomberg steigt in die Vorwahlen der amerikanischen Demokraten ein – spät, aber mit viel Geld. Kann der Milliardär den Sozialisten Bernie Sanders noch stoppen? Oder stärkt er ihn, weil er Joe Biden im Weg steht?
An diesem Dienstag wird sich zeigen, ob Michael Bloombergs Rechnung aufgeht. Er wird erstmals auf dem Wahlzettel stehen, wenn in 14 Bundesstaaten darüber entschieden wird, wer für die amerikanischen Demokraten im Herbst gegen Donald Trump antreten soll. Vier Vorwahlen hat der Späteinsteiger ausgelassen – Iowa, New Hampshire, Nevada und zuletzt am Samstag South Carolina. Am „Super Tuesday“ beginnt das Experiment: Kann sich der Milliardär nachträglich mit seiner mehrere hundert Millionen Dollar teuren Werbekampagne in das Rennen um das Weiße Haus einkaufen? Oder handelt es sich um eine vermessene Ego-Show, die schon bald nach den ersten Realitätstests wieder abgeblasen wird?
Als der frühere New Yorker Bürgermeister sich im Herbst entschloss, doch noch in die Vorwahlen einzusteigen, war das Kalkül klar. Der Grund, der ihn vor einem Jahr veranlasst hatte, seinen Hut nicht in den Ring zu werfen, schien nicht mehr zu bestehen: Joe Biden, der über Monate in den Umfragen das Bewerberfeld angeführt hatte und der aussichtsreichste Kandidat des moderaten Parteiflügels zu sein schien, war ins Straucheln geraten. Angesichts allfälliger Zweifel, ob der frühere Vizepräsident sich noch einmal fangen würde, glaubte Bloomberg für sich doch einen Pfad ins Weiße Haus zu sehen. Und als sich dann in den ersten Vorwahlen der erklärte Sozialist Bernie Sanders an die Spitze setzte, lautete Bloombergs Botschaft, nur er sei in der Lage, den Linksaußen-Kandidaten zu verhindern.
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