Mit Mistgabeln für den EU-Austritt: Die Stimmung auf Londons Straßen war teils aufgeheizt. Bild: dpa
Vor dem Parlament in der britischen Hauptstadt demonstrieren Tausende für einen schnellen und harten Brexit. Die Stimmung ist aufgeheizt. Kein Wort fällt hier so oft wie dieses: „Verrat!“
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Nur Winston Churchill ist nicht aus der Ruhe zu bringen: Ein Meer von britischen Union-Jack-Flaggen umweht auf dem Parliament Square in London das Denkmal des legendären britischen Premierministers. Tausende sind ins Regierungsviertel Westminster gekommen an diesem warmen Frühlingsnachmittag. Sie wollen Dampf ablassen und ihrem Ärger darüber Luft machen, dass Großbritannien heute nicht wie angekündigt die Europäische Union verlässt.
Zwei Stunden vorher haben gleich nebenan im Palast von Westminster die Abgeordneten des britischen Unterhauses abermals gegen das Austrittsabkommen mit der EU gestimmt. Ein rascher und harter Brexit ist damit näher gerückt. Womöglich kommt es dazu bereits am 12. April, nach Ablauf einer kurzen Verlängerungsfrist. Doch diese Aussichten stimmen hier auf dem Parliament Square kaum einen der EU-Gegner milde. Kein Wort fällt hier so oft wie dieses: „Verrat!“ Die Demonstranten wollten, dass Ihr Land die EU am 29. März um 23 Uhr, britischer Zeit, die EU verlässt – und keine Minute später. Jetzt befürchten die Demonstranten, dass der Brexit weichgespült wird oder womöglich ganz ausfällt.
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