Was sagen die täglichen Corona-Zahlen überhaupt noch aus?
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Wie viele infizieren sich, wie viele sind wirklich krank? Menschen stehen vor einer Apotheke in Mailand für Corona-Tests an. Bild: dpa
Italien diskutiert, was die Corona-Zahlen noch über das Infektionsgeschehen aussagen. Denn bei vielen der als Covid-19-Fälle verbuchten Krankenhauseinweisungen handelt es sich um Patienten mit ganz anderen Beschwerden.
In Italien debattieren Wissenschaftler und Politiker über die Aussagekraft der täglichen Mitteilungen zu bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus sowie zu Todesfällen in dessen Folge. Der bekannte Chefarzt für Infektionskrankheiten am Krankenhaus von Genua, Matteo Bassetti, fragte am Dienstag: „Welchen Sinn hat es, zu sagen, dass wir binnen eines Tages 250.000 Personen mit positivem Testergebnis haben?“ Man müsse unterscheiden, ob es sich um symptomatische oder asymptomatische Fälle handelte, ob die Betroffenen sich zu Hause oder im Krankenhaus befänden.
Die Konzentration auf die bloßen Zahlen werde zu einer Art psychologischem und sozialem Lockdown führen, so Bassetti. Es würde an einem Punkt so viele Menschen geben, die sich isolieren müssten, „dass das Land stillsteht“.
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