Der gefallene Kurier der PiS
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Tomasz F. Krawczyk hat noch einiges vor. Bild: Leszek Holf Zych
Als Tomasz Krawczyk die politische Bühne betrat, weckte er große Hoffnungen. Doch schnell verschwand der Deutsch-Pole wieder von der Bildfläche. Nun ist er zurück – und rechnet mit seinen einstigen Förderern ab.
Im heftigen Streit über das Billionen-Haushaltspaket und die Rechtsstaatlichkeit in der EU hat die polnische Regierung Mitte Dezember eingelenkt. Doch die Missstimmung und das Misstrauen zwischen Warschau und manchen anderen europäischen Hauptstädten reichen tief. Begonnen hatte alles 2015, als die robust „national“ auftretende PiS in Polen die Macht eroberte. Bald konnte man von einer Eiszeit sprechen.

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.
In solchen Zeiten ist jeder Eisbrecher willkommen. Als solcher erschien vielen der studierte Philosoph Tomasz F. Krawczyk, geboren 1986 in Rostock als Sohn aus einer deutsch-polnischen Ehe. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, der Ende 2017 die Regierungsgeschäfte übernahm und als langjähriger Bankmanager mehr von Personalpolitik und Imagepflege verstand als die PiS-Parteiveteranen, machte den jungen Mann zu seinem Berater und schickte ihn zu heiklen Missionen unter anderem nach Deutschland. „In Berlin waren viele begeistert, weil sie jetzt jemanden aus Polens Regierungslager trafen, mit dem man reden konnte“, erinnert sich Irene Hahn-Fuhr, die damals das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau leitete. „Er war klug und gut vernetzt, ein Mann mit Humor. Der Sherpa, der Polens Beziehungen in Europa wieder auf Vordermann bringen sollte.“
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