Ein Wurm von besonderer Gestalt
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Botschaft an das IOK: Kurz vor der Eröffnungsfeier in Pyeongchang am vergangenen Freitag schlugen die Hacker zu. Bild: dpa
Während der Eröffnung der Olympischen Spiele wurden die Computer der Organisatoren von Hackern angegriffen. Steckt ein Staat dahinter?
Die Weltöffentlichkeit war kurz davor, ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen südkoreanischen Landkreis namens Pyeongchang zu lenken. Die Eröffnungszeremonie sollte, dem olympischen Gedanken folgend, für Frieden und Völkerverständigung werben. Und ausgerechnet jetzt versagte die Technik. Das Internet in Teilen des Stadions fiel aus, Reporter aus aller Welt konnten nicht mehr kommunizieren. Videoübertragungen stoppten, Bildschirme wurden schwarz. Die Internetseite www.pyeongchang2018.com ging vom Netz und mit ihr die Möglichkeit für Zuschauer, ihre Eintrittskarten auszudrucken. Etliche Computer im Netzwerk der Olympia-Verantwortlichen schienen mit einem Mal wie tot. Sie hatten sich abgeschaltet und ließen sich nicht mehr anschalten. Erst nach zwölf Stunden konnten die Probleme behoben werden – und die Olympia-Organisatoren bestätigten, dass nicht ein Defekt, sondern ein Hackerangriff die Ursache gewesen war.

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

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Naturgemäß wurde die Frage gestellt, wer die Täter waren. „Ich weiß es sicherlich nicht“, sagte der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees (IOK), Mark Adams – „aber auf der ganzen Welt ist die erprobte Vorgehensweise, dass man über Angriff nicht spricht.“ Der Sprecher des südkoreanischen Organisationskomitees, Sung Baik-ju, sagte: „Wir kennen die Ursache des Problems, aber diese Sorte von Vorfall ereignet sich regelmäßig während der Spiele. Wir haben mit dem IOK entschieden, dass wir die Quelle nicht nennen.“ Das klang umso mysteriöser, so nämlich, als wüsste Sung ganz genau, wer die Angreifer waren.
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