Einer von Hunderttausenden Chinesen
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Chinesischer Arbeiter in einer Textilfabrik in Prato Bild: Reuters
Hunderttausende Chinesen arbeiten in Italien. Dort wurden so viele Coronavirus-Infektionen festgestellt wie nirgends sonst in Europa. Drohen nun rassistische Übergriffe?
Mitte der achtziger Jahre gab es in Italien gerade einmal rund 1600 Chinesen. Heute sind es nach offizieller Zählung gut 321.000. Tatsächlich dürften es aber deutlich mehr sein, rechnet man die Chinesen ohne Aufenthaltstitel und auch die eingebürgerten Chinesen hinzu. Die Stadt Prato nordwestlich von Florenz gilt sowohl als Drehscheibe für die chinesische Migration nach Italien wie auch für den wachsenden Handels- und Wirtschaftsaustausch zwischen beiden Staaten. Seit den neunziger Jahren strömten chinesische Arbeiter, die meisten aus der Küstenstadt Wenzhou in der Südostprovinz Zhejiang, nach Prato.
Dort arbeiteten sie für Hungerlöhne in Strickereien, Nähereien und Schuhfabriken, die ebenfalls Chinesen aus Wenzhou gehörten. Mit ihren Produkten unterboten die chinesischen Unternehmer von Prato die Preise der alteingesessenen italienischen Familienbetriebe, die seit Generationen die Kleider-, Taschen- und Schuhindustrie der Region geprägt hatten.
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