Schon müde, bevor es losgeht
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Wie ein Fieberthermometer steigt und fällt die Zustimmung der Japaner zu Olympia mit der aktuellen Entwicklung der Corona-Infektionen. Bild: AP
Es ist nicht leicht, in Japan jemanden zu finden, der sich auf die Olympischen Spiele freut. Die Sorge vor Corona ist einfach größer.
Im neu eröffneten Supermarkt unter dem Bahnhof in Shibuya drängen die Kunden sich zwischen den Ständen. Hier gibt es rohen Fisch und Sushi, dort französische Croissants und Käse, weiter hinten Nudelsalate und gefüllte Gyoza-Teigtaschen. Laut preisen die Verkäufer ihre Waren an. Kunden und Verkäufer tragen Gesichtsschutzmasken, freiwillig, doch an Abstand ist in dem Getümmel nicht zu denken. Es ist Virus-Notstand in Tokio, zum vierten Mal seit dem Frühjahr 2020. Aber die Disziplin der Japaner ist nicht mehr so ausgeprägt wie noch am Beginn der Pandemie. Corona-Müdigkeit macht sich breit.
Von dem Getümmel im Supermarkt und an vielen beliebten Ecken der Stadt werden Tausende Sportler, die in diesen Tagen für die Olympischen Spiele angereist sind, nicht viel mitbekommen haben. Ihre Wege waren strikt vorgezeichnet: Flughafen, olympisches Dorf, Trainingsplatz, Stadion, Flughafen. Sie sollen weitgehend in einer Blase gehalten werden, um das Infektionsrisiko klein zu halten. Die sonst bei Olympischen Spielen üblichen Abstecher zu Wettkämpfen befreundeter Sportler oder in die Stadt, um zu entspannen, wird es dieses Mal nicht geben.
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