In China werden kritische Stimmen laut
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Sicherheitspersonal bewacht nach einem Corona-Ausbruch den Eingang zu einem Wohnviertel in Schanghai, das unter Quarantäne gestellt wurde. Bild: EPA
Manche Städte und Dörfer werden in China für zu drastische Maßnahmen gescholten. Plötzlich wird über das richtige Vorgehen bei der Corona-Bekämpfung diskutiert. Das sind völlig neue Töne.
Übereifrige Kader in einer nordchinesischen Kleinstadt haben in China eine Debatte über den richtigen Umgang mit Corona ausgelöst. In Tonghua, im Grenzgebiet zu Nordkorea, hatten die Behörden vor einer Woche alle Bewohner in deren Häusern eingesperrt, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Damit niemand das Haus verlässt, wurden die Türen mit Papierstreifen versiegelt.
Die Kader hatten aber nicht bedacht, dass ihnen das nötige Personal fehlte, um die Eingeschlossenen mit Essen und Medikamenten zu versorgen. Viele Bewohner machten ihrem Ärger im Internet Luft. Diabetes-Kranke beklagten, dass ihnen das Insulin ausgehe. Andere berichteten, dass sie außer Reis kaum noch etwas zu essen hätten. Seither ist Tonghua zum Symbol für eine Corona-Strategie geworden, die das Virus bekämpft, ohne den Menschen zu bedenken.
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