Frankreichs Bildungsminster Jean-Michel Blanquer am 11. Januar im französischen Parlament. Bild: AFP
Jean-Michel Blanquers verpatzte Pandemie-Planung für die Schulen hatte viele Franzosen empört. Nun kommt heraus: Der Bildungsminister entwarf sie offenbar von der Party-Insel Ibiza aus. In den Lehrerzimmern herrscht Aufruhr.
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Er habe die Schutzvorkehrungen für die Schulen nach den Weihnachtsferien „ganz nah an der Realität“ organisiert, behauptete der französische Bildungsminister Jean-Michel Blanquer. Doch jetzt ist herausgekommen, dass die verspätete Information zum Infektionsschutz für Schulleiter, Lehrer und Eltern wohl einen anderen Grund hatte. Der Minister weilte im Urlaub auf der Party-Insel Ibiza und gab von dort der Tageszeitung Le Parisien das Interview, in dem er am Abend vor dem Schulbeginn (und hinter einer Bezahlschranke) die Pädagogen über die neuen Regeln informierte.
Die Zeitung machte bei dem Versteckspiel vermutlich wider Wissen mit. Sie stellte ein Foto des Ministers in Anzug und Krawatte in seinem Pariser Dienstbüro zum Interview. Die linksgerichtete Internetredaktion Mediapart hat die Ibiza-Affäre des einstigen Lieblings des Präsidentenpaares am Montagabend enthüllt. Seither herrscht Aufruhr in den Lehrerzimmern. Bereits vergangene Woche streikten nach Gewerkschaftsinformationen 75 Prozent der Lehrer wegen des chaotischen Pandemiemanagements.
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