Corona-Pandemie : Von der Leyen fürchtet um Zusammenhalt der EU
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„Wir haben anfangs in den Abgrund geschaut“, sagt Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission. Bild: dpa
Europa habe in den vergangenen Wochen in einen Abgrund geschaut, das Schengen-Abkommen auf der Kippe gestanden, so die EU-Komissionspräsidentin. Sein Schicksal habe der Kontinent nun selbst in der Hand.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fürchtet in der Corona-Krise um den Zusammenhalt der Europäischen Union. Nach der Einführung von Grenzkontrollen habe das Schengen-Abkommen für freien Reiseverkehr auf der Kippe gestanden, sagte von der Leyen in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Nun sähen alle, dass sich die Staaten durch extreme Abschottung selbst am meisten schadeten.
„Wir haben es selbst in der Hand“, sagte die Kommissionschefin. „Wir haben anfangs in den Abgrund geschaut, aber wir haben in dieser Krise auch wieder rasch das Positive und den Zusammenhalt gesehen. Ich sehe viele ermutigende Zeichen, dass die Europäer erkennen, wie kostbar unsere Gemeinschaft ist.“
Die Grenzschließungen einzelner EU-Staaten hätten das Coronavirus nicht aufgehalten, aber vielen Firmen sehr geschadet und wichtige Lieferketten in Europa unterbrochen, sagte von der Leyen. Dabei habe nur der Binnenmarkt die EU so wohlhabend und stark gemacht. Nun wachse die Erkenntnis wieder, dass jeder Mitgliedsstaat mit gegenseitiger Hilfe bessere Karten habe. „Deswegen liegt in dieser großen Krise auch die Chance, dass sich Europa noch einmal neu erfindet“, sagte von der Leyen.