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Corona-Krise : Spanien hat die Kontrolle verloren

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez führt das Land in unruhigen Zeiten. Bild: EPA

Spanien gleitet ab in die möglicherweise schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Bürgerkrieg. Und die Politik? Die kreist um sich selbst.

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          Spanien hat wieder die Kontrolle verloren. Im Juli hatte Ministerpräsident Sánchez noch verkündet, die Pandemie sei unter Kontrolle. Doch seit Wochen melden die Behörden täglich gut 10000 Neuinfektionen; die Zahl der Toten steigt. In Madrid hat die Regierung den Alarmzustand verhängt, wie im Frühjahr im ganzen Land. Damals hatte Corona die Welt unvorbereitet überrollt. In Spanien hat man jedoch aus der ersten Welle wenig gelernt: Die Führung zeigt sich der Krise nicht gewachsen. Die politischen Lager prallen unversöhnlich aufeinander. Die Rechte bekämpft Sánchez’ Linkskoalition, als sei der Wahlkampf noch immer nicht vorüber.

          Spanien ist deshalb kein „gescheiterter Staat“, wie eine Zeitung bereits insinuierte. Aber das staatliche Versagen ist nicht zu übersehen. Kaum waren im Juni die Zahlen gesunken, ließen Zentral- und Regionalregierungen wertvolle Zeit verstreichen. Statt sich für die zweite Corona-Welle zu rüsten, konnte es vielen Regionen mit den Lockerungen nicht schnell genug gehen. Vor allem an den Küsten wollte man mit der Sommersaison die Wirtschaft retten. Aber die ausländischen Touristen machten sich rar.

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