Muss sich Nordkorea jetzt öffnen?
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Mangel: Die Armee verteilt in einer Apotheke Medikamente. Bild: via REUTERS
Kim Jong-un hatte gehofft, das Coronavirus werde sein Land nie erreichen. Jetzt ist es da – und Impfstoff fehlt. Der Machthaber weist die Schuld von sich.
Kein Land der Welt ist so intransparent wie Nordkorea. Doch seit Pjöngjang vor gut einer Woche eingestanden hat, dass es mit einer dramatischen Coronakrise zu kämpfen hat, zeigt es eine ungewohnt große Informationsbereitschaft. Jeden Morgen um 9.30 Uhr werden neue Zahlen der Fieberpatienten und Todesfälle verkündet, scheinbar präzise aufgelistet nach Provinzen und Altersgruppen. Die tägliche Sendung im Staatsfernsehen wird von einem Mitarbeiter des neu geschaffenen Notfallzentrums für Seuchenschutz geleitet. Offenbar folgt Pjöngjang damit dem Vorbild anderer Länder.
Bis Freitag meldete Nordkorea mehr als 2,2 Millionen Fieberpatienten und 65 Todesfälle in nur acht Tagen. Ob es sich in allen Fällen um Coronainfizierte handelt, ist unbekannt. Nordkorea verfügt nicht über genügend Testkapazitäten.
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