Chinas tödliches Spiel mit Corona
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Patienten warten in der überfüllten Eingangshalle einer Klinik in Schanghai auf ihre Behandlung. Bild: Laif
Wegen Corona wird das chinesische Neujahrsfest in vielen Familien von Tod und Krankheit überschattet. Doch die Regierung bläst zum Aufbruch.
Als Zhangs Großmutter Ende Dezember mit einer schweren Corona-Infektion in eine Klinik im ländlichen China eingeliefert wurde, gaben ihr die Dorfärzte zuerst nur Antibiotika. „Auf dem Land ist das die übliche Methode bei Fiebererkrankungen“, sagt ihr Enkel, der in Peking lebt. „In den ländlichen Gebieten ist das Wissen über Corona gering.“ Das Beatmungsgerät und die antiviralen Medikamente, die der alten Frau Zhang womöglich das Leben gerettet haben, hat ihre Familie selbst besorgt. Nicht in jenem ländlichen Distrikt der Provinz Shanxi, in dem die Dorfklinik steht, sondern in Peking und in Taiyuan, der Hauptstadt von Shanxi. Das Bett in der überfüllten Dorfklinik, in der während ihres Aufenthalts täglich Corona-Patienten starben, bekam die alte Frau nur über familiäre Kontakte.
Auch Blutreserven waren knapp. Ihre Tochter und ihr Bruder mussten für sie spenden. „Wir können nur die Symptome behandeln. Für die Krankheit selbst haben wir hier keine guten Lösungen“, sagt ein Mitarbeiter der Klinik, der nicht namentlich genannt werden will. Mehr sagt er nicht. Sein Vorgesetzter hat ihm verboten, mit Journalisten zu sprechen.
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