Chaos in der Schweizer Impfkampagne
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Guy Parmelin, Bundespräsident der Schweiz, am 20. Januar in Bern Bild: dpa
Ausgerechnet in der Schweiz verläuft der Start der Impfkampagne alles andere als geordnet. Bund und Kantone schieben einander die Schuld zu. Nicht einmal, wie viele Schweizer schon geimpft sind, ist bekannt.
Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich warnt auf ihrer Internetseite eindringlich vor der tödlichen Gefahr des Coronavirus und empfiehlt eine Impfung. Sich für selbige anzumelden, ist derzeit jedoch nicht möglich: „Online keine Impftermine buchbar“, heißt es in leuchtend grüner Schrift auf der Website. Dies gilt auch für den Kreis von älteren Leuten und Hochrisikopatienten, die eigentlich gleich in der ersten Impfrunde an die Reihe kommen sollen. Dabei hatte die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) versprochen, dass am 18. Januar neue Impftermine für den Februar freigeschaltet werden sollten. Damit hatte sie jene Gemüter zu beruhigen versucht, die sich schon über den verpatzten Impfstart Anfang Januar erzürnten. Damals brach die Website für die Online-Anmeldungen nach kurzer Zeit zusammen.

Korrespondent für Politik und Wirtschaft in der Schweiz.
Zürich ist nicht der einzige Kanton, der aufgrund technischer und organisatorischer Schwierigkeiten eher holprig in die Impfkampagne gestartet ist. Dabei schieben etliche Kantonsregierungen dem Bund die Schuld zu: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hatte erst kurz vor Weihnachten entschieden, mit welchem Software-Programm die Impfprozesse abgewickelt werden sollten. In einigen Kantonen war das Programm dann noch nicht einsatzfähig, als die ersten (kleinen) Impfstoffladungen eintrafen. Mancherorts bestehen die Schwierigkeiten bis heute: Aufgrund technischer Probleme der Online-Plattform des Bundes könnten aktuell keine Registrierungen vorgenommen werden, teilte der Kanton Schwyz am Dienstag mit.
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