
Ein Klima-Pakt, der hoffen lässt
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Der Glasgow-Klimapakt ist zwar weit von dem entfernt, was die Welt vor der Erderhitzung und ihren schweren Folgen bewahrt. Das kann jedoch keine Konferenz allein leisten. Bild: dpa
Nach der Klimakonferenz ist das 1,5-Grad-Ziel wieder ein realistisches Ziel. Der Pakt von Glasgow könnte außerdem der Beginn einer sich beschleunigenden Klima-Außenpolitik sein.
Die Weltklimakonferenz hat fast 200 Mitgliedstaaten, und es gilt das Prinzip der Einstimmigkeit. Unter diesen Voraussetzungen einen Kompromiss zu schließen, der mehr abbildet als den kleinsten gemeinsamen Nenner, ist eine schier unlösbare Aufgabe. Nach zwei Wochen Verhandlungen in Glasgow waren es die klimapolitisch engagierten Länder, die das Wesen jener Kompromisse beschworen, um einerseits ihr deutliches Missfallen mit den verwässerten Einigungen auszudrücken, andererseits aber Zustimmung zu signalisieren, um nicht den ganzen Prozess zum Einsturz zu bringen.
Der Glasgow-Klimapakt, so der Titel des Abschlussdokumentes, ist zwar weit von dem entfernt, was die Welt vor der Erderhitzung und ihren schweren Folgen bewahrt. Das kann jedoch keine Konferenz allein leisten. Angesichts der stark auseinandergehenden Interessen der Staaten gehen vom Klimapakt in Glasgow aber wichtige und ermutigende Signale aus. Zum ersten Mal einigt sich eine Weltklimakonferenz nicht allein auf Temperaturziele, sondern auf Vorgaben für bestimmte Energiesektoren. Die Ankündigung, dass es eine weltweite Abkehr von der Kohle und das Ende von ineffizienten Subventionen fossiler Energieträger gibt, ist gegen den Widerstand der Kohle- und Ölstaaten erfolgt – und zeigt, dass auch sie sich zumindest bewegen.
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