https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/chinas-ballons-sollen-teil-eines-grossen-programms-zur-ueberwachung-sein-18662123.html

„Washington Post“ berichtet : Chinas Ballons sollen Teil eines Programms zur Überwachung sein

  • Aktualisiert am

Die Bergung des abgeschossenen Ballons vor der Küste von Myrtle Beach am Dienstag Bild: dpa

Einem Bericht der „Washington Post“ zufolge gehört der von den Amerikanern abgeschossene Ballon aus China zu einem groß angelegten Überwachungsprogramm. Solche Ballons sollen seit Jahren im Einsatz sein.

          1 Min.

          Der von den Amerikanern abgeschossene mutmaßliche Spionageballon aus China ist einem Bericht der „Washington Post“ zufolge Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms Pekings. Derartige Ballons hätten seit Jahren Informationen über militärische Einrichtungen in Ländern und Gebieten gesammelt, die für China von strategischem Interesse seien, berichtete die Zeitung am Dienstagabend unter Berufung auf amerikanische Geheimdienstkreise.

          Dazu zählten zum Beispiel Japan, Indien, Vietnam, Taiwan und die Philippinen. Die Ballons würden zum Teil von der Küste der südchinesischen Insel Hainan aus operieren. Sie seien bisher über fünf Kontinenten gesichtet worden.

          Das jüngste Auftauchen eines mutmaßlich zu Spionagezwecken genutzten chinesischen Überwachungsballons über amerikanischem Territorium hat die ohnehin frostigen Beziehungen beider Länder noch weiter abgekühlt.

          Das amerikanische Militär hatte den chinesischen Ballon vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Washington wirft China vor, das Land habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei.

          „Die Chinesen haben eine unglaublich alte Technologie mit modernen Kommunikations- und Beobachtungsmöglichkeiten kombiniert, um Informationen über die Streitkräfte anderer Länder zu sammeln“, zitierte die „Washington Post“ einen nicht namentlich genannten amerikanischen Regierungsvertreter.

          Das amerikanische Außenministerium hat der Zeitung zufolge an jede amerikanische Botschaft detaillierte Informationen über die Überwachungsballons geschickt, die mit Verbündeten und Partnern geteilt werden können. „Unsere Verbündeten und Partner sind sehr daran interessiert“, so der Regierungsvertreter.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          2011 reiste der damalige ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow (Zweiter von rechts) zu Gesprächen nach Peking. Im selben Jahr vereinbarten beide Seiten eine „strategische Partnerschaft“.

          Chinas Rolle im Ukrainekrieg : Pekings strategisches Opfer

          Bis zum Krieg machten China und die Ukraine gute Geschäfte miteinander. Obwohl Peking nun an der Seite Russlands steht, will sich Kiew chinesischer Hilfe nicht ganz verschließen. Doch langsam setzt ein Umdenken ein.
          Tagelang konnte sie weder schlafen noch essen: Olga Charlan

          Ukraine-Rückzug im Fechten : Säbel gegen Raketen

          „Die Hölle ist aufgebrochen“: Die beste ukrainische Fechterin Olga Charlan träumte von den Olympischen Spielen 2024 in Paris – nun zwingen sie die Russen, sich kampflos zurückzuziehen.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.