„Wenn ihr China zum Feind macht, wird China der Feind sein“
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Schwierige Beziehungen zwischen China und Australien: Flaggen der beiden Länder auf der internationalen Importmesse Chinas am 5. November in Schanghai Bild: AP
Schon länger nutzt China Handelsbarrieren als Vergeltung für unliebsame australische Maßnahmen. Mit einem 14-Punkte-Papier erhöht Peking nun abermals den Druck. Aber die Drohung gilt indirekt auch anderen Ländern.
Die chinesische Regierung geht schon seit längerem nicht mehr ans Telefon, wenn australische Ministerien anrufen. Stattdessen hat Peking nun einen anderen Kommunikationskanal gewählt, um eine unmissverständliche Botschaft an Ministerpräsident Scott Morrison zu senden: Chinas diplomatische Vertretung in Canberra übergab eine Liste mit vierzehn Beschwerdepunkten an einen australischen Journalisten und schickte gleich noch eine Drohung hinterher: „China ist wütend. Wenn ihr China zum Feind macht, wird China der Feind sein“, diktierte ein Regierungsmitarbeiter dem Reporter des Medienkonzerns Nine in den Block, zu dem die Zeitung „Sydney Morning Herald“ und der Fernsehsender 9News gehören. Solange Australien nicht seine Positionen zu den aufgelisteten Punkten ändere, sei eine Kommunikation auf Ebene der Ministerien „bedeutungslos“.
In den vergangenen Monaten hatte Peking seinen Unmut über die australische China-Politik schon auf andere Weise kundgetan, mit immer neuen wirtschaftlichen Strafmaßnahmen. Es verhängte Zölle auf Gerste, einen informellen Importstopp für Kohle und Einfuhrbarrieren für Rindfleisch, Hummer, Holz und Wein. China ist Australiens wichtigster Handelspartner. Es drohen Ausfälle in Milliardenhöhe. Dennoch hat all das offenbar nicht die von China erhoffte Wirkung erzielt. Mit seinem 14-Punkte-Papier erhöht Peking nun abermals den Druck auf Morrison.
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