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Südchinesisches Meer : China protestiert gegen amerikanisches Kriegsschiff

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Der amerikanische Lenkwaffenzerstörer „USS Mustin“ im Geleit mit japanischen Schiffen (Archivbild) Bild: Reuters

Das Südkommando von Chinas Marine beklagt eine Fahrt des Zerstörers „USS Mustin“ ins Gebiet der Paracel-Inseln. Amerikas Pazifikflotte spricht von einem Einsatz für die „Freiheit der Seefahrt.“

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          China hat gegen einen Zwischenfall mit einem amerikanischen Kriegsschiff im umstrittenen Südchinesischen Meer protestiert. Der amerikanische Lenkwaffenzerstörer „USS Mustin“ sei im Gebiet der Paracel-Inseln in „chinesische Territorialgewässer“ eingedrungen, beklagte Oberst Li Huamin vom Südkommando der Volksbefreiungsarmee am Freitag im Kurznachrichtendienst Weibo. Die chinesische Marine habe das Schiff verwarnt und aufgefordert, das Gebiet zu verlassen.

          Der Vorfall am Donnerstag erfolgte nur zwei Tage nach dem Abfeuern von zwei chinesischen Mittelstreckenraketen vom Festland in das Meeresgebiet um die Inseln. Die amerikanische Pazifikflotte berichtete nur, das in Japan stationierte Schiff sei bei seinem Einsatz für die „Freiheit der Seefahrt“ eingetreten, „um übermäßige maritime Ansprüche anzufechten“. Es solle dafür gesorgt werden, dass wichtige Schiffsrouten in dem Gebiet offen und frei befahrbar blieben.

          Peking erhebt umstrittene Territorialansprüche über rund 80 Prozent des Südchinesischen Meeres, durch das wichtige Schifffahrtsstraßen gehen und in dem viele Rohstoffe zu finden sind. Der Internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies die Ansprüche 2016 zurück, doch ignoriert China das Urteil. Auch Vietnam, Malaysia, die Philippinen oder Taiwan erheben Ansprüche auf einzelne oder mehrere Inseln.

          Der chinesische Militärsprecher warf den Vereinigten Staaten vor, „wiederholt Ärger zu provozieren“ und unter dem Vorwand der Freiheit der Navigation eine Vorherrschaftspolitik zu verfolgen. Die Amerikaner sollten die Provokationen sofort einstellen, „um Unfälle zu vermeiden“. China hält gerade im Südchinesischen Meer und im Gelben Meer mehrere Manöver ab.

          In einer ungewöhnlichen Demonstration militärischer Stärke feuerte das chinesische Militär am Mittwoch sogar zwei Mittelstreckenraketen in das Seegebiet um die Paracel-Inseln ab, was Fachleute als „Warnung an die USA“ verstanden haben. Die seltene Übung folgte auf einen Zwischenfall mit einem amerikanischen Aufklärungsflugzeug, den Chinas Militär als „schwere Provokation“ gewertet hatte.

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