Pekings strategisches Opfer
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2011 reiste der damalige ukrainische Ministerpräsident Nikolai Asarow (Zweiter von rechts) zu Gesprächen nach Peking. Im selben Jahr vereinbarten beide Seiten eine „strategische Partnerschaft“. Bild: Picture Alliance
Bis zum Krieg machten China und die Ukraine gute Geschäfte miteinander. Obwohl Peking nun an der Seite Russlands steht, will sich Kiew chinesischer Hilfe nicht ganz verschließen. Doch langsam setzt ein Umdenken ein.
Die Beziehungen wirkten ziemlich eng. 1991 erkannte China als eines der ersten Länder die Unabhängigkeit der Ukraine an. Als der damalige chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao 2011 nach Kiew reiste, unterzeichneten beide Seiten eine „strategische Partnerschaft“. 2021, zum zehnten Jahrestag dieses Vertrages, telefonierten Präsident Wolodymyr Selenskyj und Staats- und Parteichef Xi Jinping miteinander. Darin drückte Selenskyj die Hoffnung aus, die Ukraine werde zur „Brücke nach Europa für Chinas Unternehmen“. Das war ihr vorerst letztes Telefonat.
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wartet Kiew auf einen Anruf Xis. Vergangene Woche hatten schon die Außenminister beider Länder, Dmytro Kuleba und Qin Gang, miteinander telefoniert, kurz bevor Xi zu Gesprächen mit Wladimir Putin nach Moskau reiste. Am Dienstag sagte Selenskyj, es sei noch kein Gesprächstermin mit Xi vereinbart worden. Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking antwortete auf entsprechende Nachfragen zuletzt: „China kommuniziert mit allen Seiten.“
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