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Erst Drohung, dann Annäherung : Wieso Taiwans früherer Präsident in China hofiert wird

Ma und Xi bei ihrem Treffen im November 2015 in Singapur Bild: dpa

Ma Ying-jeou reist nach China und trifft dort ranghohe Politiker der Kommunistischen Partei. Sein vorsichtigerer Kurs kommt gut an in Peking – und findet auch bei Taiwanern Zuspruch.

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          Es begann mit Kavalan-Whisky, taiwanischem Bier und Meeresfrüchten. Seit Januar dürfen dreiundsechzig taiwanische Unternehmen ihre Produkte wieder in die Volksrepublik China liefern. Die Einfuhr hatte Peking lange Zeit verboten. Mitte März auf dem Volkskongress wiederholte der chinesische Staatschef Xi Jinping in seiner Abschlussrede frühere militärische Drohungen gegen die Insel nicht. Zwei Tage später hob Peking weitere Sanktionen gegen taiwanische Fischexporteure auf. Peking droht und umgarnt, wenn es um Taiwan geht. Gerade ist es wieder Zeit der Umgarnung. Im Januar wählt Taiwan einen neuen Präsidenten.

          Jochen Stahnke
          Politischer Korrespondent für China, Taiwan und Nordkorea mit Sitz in Peking.

          Passend dazu kündigt sich aus Taiwan jetzt historischer Besuch auf dem Festland an. Taiwans früherer Präsident Ma Ying-jeou wird vom 27. März bis zum 7. April China besuchen, gab sein Büro bekannt. Es ist der erste derartige Besuch in der Volksrepublik eines früheren taiwanischen Präsidenten. Ma regierte von 2008 bis 2016 und gehört zur einst in China gegründeten Partei Guomindang (KMT). Die KMT nimmt eine zurückhaltendere Politik gegenüber China ein. Ganz im Gegensatz zur regierenden Demokratisch-Progressiven Partei (DPP) der amtierenden Präsidentin Tsai Ing-wen. Zwar sieht auch die KMT Taiwan nicht als Teil der kommunistischen Volksrepublik, wohl aber als ein Glied einer chinesischen Nation.

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