Als sie für Erich Honecker übersetzte
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Nordkoreas Staatsgründer Kim Il-sung (r.) zu Besuch in Dresden im Juni 1984. Begrüßt wird er von Hans Modrow und Horst Sindermann, dazwischen die Dolmetscherin Helga Picht. Bild: Picture-Alliance
Als Dolmetscherin war die Koreanistin Helga Picht hautnah dabei, wenn sich Erich Honecker und Nordkoreas Machthaber Kim Il-sung getroffen haben. Wer ist die Zeitzeugin, die gleich in drei Ländern und Systemen angeeckt ist?
Als die Fernsehbilder vom Gipfeltreffen der beiden koreanischen Staatsführer im April die Runde machen, sitzt Helga Picht im fernen Bernau bei Berlin besonders aufmerksam vor dem Fernseher. Vor allem, als die graue Eminenz der nordkoreanischen Außenpolitik, Kim Yong-nam, neben dem Diktator Kim Jong-un auftaucht. „Der ist immer noch dabei“, sagt Picht, „mein alter Freund, auch wenn wir uns Jahrzehnte nicht mehr gesehen haben“.

Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.
Die 84 Jahre alte ehemalige Koreanistik-Professorin und der 90 Jahre alte Chefdiplomat kennen sich noch aus Zeiten, als Picht die sozialistischen Brüder und Schwestern aus Nordkorea übersetzte. Sie war jahrzehntelang die Chefdolmetscherin der DDR-Staatsführung, wann immer es um Korea ging. Sie war dabei, wenn Erich Honecker mit Nordkoreas Staatsgründer Kim Il-sung zusammentraf, sie schüttelte dessen Sohn Kim Jong-il die Hand. Ihr Schüler Rüdiger Frank, heute Professor und Nordkorea-Fachmann, schreibt über sie: „Sie kannte Nordkorea bis hin in die oberste Führung aus eigener Anschauung. Sie hat ihren Studenten ein Verständnis Nordkoreas nahegebracht, wie man es in dieser Tiefe nur selten findet.“
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