Begrüßung in Busan: Die Fregatte „Bayern“ am 2. Dezember in Südkorea Bild: dpa
Nach sieben Monaten und 80.000 Kilometern kehrt eine Fregatte zurück aus dem Fernen Osten. Bei ihrer Abfahrt galt die Mission als wichtig. Nun hat die Verteidigungsministerin zur Begrüßung keine Zeit.
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Nach sieben Monaten auf hoher See soll die Fregatte „Bayern“ an diesem Freitag bei Orkanwetter nach Wilhelmshaven zurückkehren. Hinter dem Kriegsschiff liegt eine 80.000 Kilometer lange Reise bis ins ferne Tokio, die nicht nur in der Nordsee stürmische Momente hatte. Die Bundesregierung hatte vor rund zwei Jahren beschlossen, die internationale Kooperation mit der indopazifischen Region zu intensivieren und verstärkt für die Freiheit der Seewege einzutreten. Das Schiff mit etwa 180 Seeleuten an Bord hatte Wilhelmshaven im August vorigen Jahres verlassen, damals regierte noch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Auf seiner Fahrt nach Japan, Australien, Singapur und Indien sollte das Schiff Flagge zeigen – in einer Region, die wegen Chinas imperialer Ambitionen in Sorge ist. Zur Verwunderung mancher befreundeter Staaten sollte auch ein Flottenbesuch in China stattfinden. Er scheiterte aber an einer Absage Pekings. Die dortige Regierung wurde vorab sowohl durch die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) als auch durch Außenminister Heiko Maas (SPD), über die friedlichen Absichten der Fregatte informiert. Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, hatte Kramp-Karrenbauer wegen des Vorhabens zunächst dennoch ein „wilhelminisches Weltbild“ vorgeworfen. Später sagte Mützenich, es sei gut gewesen, „dass der Außenminister die Länder der Region über unsere Absichten und unsere Haltung informiert hat. Dies tut man behutsam und nicht wie Frau Kramp-Karrenbauer in öffentlichen Reden, die an ungute deutsche Zeiten erinnern.“ Die CDU-Politikerin erwiderte damals: „Es ist gut, über unsere Werte zu reden, noch besser ist es, konkret etwas dafür zu tun.“
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