
Was der Westen im Sahel leisten muss
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Bundeswehrsoldaten sichern am 10. April im nigrischen Tillia den Airbus A400M der Luftwaffe Bild: dpa
Deutschland will sich nach dem Abzug aus Mali stärker auf Niger konzentrieren, um gegen den Terror in der Region zu kämpfen. Allzu große Illusionen sollte man sich aber auch dort nicht machen.
Der Abzug aus Mali kommt spät, aber immerhin herrscht jetzt Klarheit. Im Mai 2024 ist Schluss für die deutschen Soldaten in Gao. Die Entscheidung ist richtig. Die Militärputsche in den vergangenen Jahren, die Schikane ausländischer Kräfte durch die Militärherrscher und deren Zusammenarbeit mit russischen Söldnern haben der Bundeswehr die Erfüllung der Mission immer schwerer gemacht. All das gibt es in Niger nicht, deshalb spricht vieles dafür, sich in Zukunft auf das Nachbarland zu konzentrieren, um den Terror im Sahel zu bekämpfen. Allzu große Illusionen sollte man sich allerdings auch hier nicht machen.
Auf den ersten Blick hat es gute Gründe, dass Niger als Stabilitätsanker in der Region gilt. Während in den Nachbarländern ein Staatsstreich auf den nächsten folgt, wurde Präsident Mohamed Bazoum im vergangenen Jahr demokratisch gewählt. Die Verbindungen zu den westlichen Partnern sind eng und lange gewachsen. Anders als in Mali läuft die Ausbildung nigrischer Ortskräfte durch die Bundeswehr gut. Dass die „Operation Gazelle“ in diesem Dezember erfolgreich beendet werden kann, ist keine Selbstverständlichkeit bei Auslandseinsätzen, die sonst oft Jahr um Jahr verlängert werden.
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