Keine Leiter für Johnson
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Zielgerade oder Sackgasse? Premierminister Boris Johnson und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Bild: EPA
Ursula von der Leyen hat dem britischen Premierminister noch ein paar Tage Zeit gegeben – damit er sich Rückendeckung für ein Abkommen holt. Bis Sonntagabend sollen die Verhandlungen weiter geführt werden.
Halte Abstand“, wies Ursula von der Leyen ihren Besucher mit gestrecktem Arm an. Boris Johnson tat sofort einen Schritt zur Seite. Ob er die Maske vor den Fotografen abnehmen dürfe, hatte er vorher noch gefragt. Ja, durfte er. Aber nur für genau sechs Sekunden, dann folgte schon die nächste Ansage der EU-Kommissionspräsidentin: „Wir müssen sie wieder aufsetzen.“ Der Premierminister kramte in seiner Jacketttasche. „Keine Chance“, sagte von der Leyen. „Du führst hier echt ein strenges Regiment“, antwortete Johnson. Das war alles, was die Öffentlichkeit von seinem Besuch am Mittwochabend in Brüssel zu sehen bekam. Drei Stunden saßen beide in der Zentrale der Kommission zusammen – und kamen sich politisch kein Stück näher.

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.
Diesmal gab es hinterher nicht einmal eine gemeinsame Erklärung wie nach den Telefonaten am Montag und am Samstag. Trotzdem unterschieden sich die sogenannten „Read-outs“ kaum. „Wir haben ein klares Verständnis von den Positionen des jeweils anderen gewonnen. Sie bleiben weit auseinander“, teilte die EU-Kommission eine halbe Stunde vor Mitternacht mit. Downing Street sprach von einer „sehr schwierigen Lage“ und „großen Differenzen“. Gleichwohl beauftragten beide ihre Verhandlungsführer, weiter zu verhandeln – bis Sonntagabend. Dann soll definitiv Schluss sein.
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