Das Ende vom Ende der Straflosigkeit
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Ein brasilianischer Soldat während eines Einsatzes gegen Korruption im September 2017 in Rio de Janeiro Bild: AFP
Die Ermittlungen der Operation „Lava Jato“ haben Brasilien radikal verändert. Zwei ehemalige Präsidenten mussten deshalb ins Gefängnis. Der jetzige Präsident Bolsonaro hat kein Interesse an einer Fortsetzung des Kampfs gegen die Korruption.
Da es keine Korruption in der Regierung mehr gebe, werde er die Operation „Lava Jato“ beenden, hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro schon im vergangenen Jahr angekündigt. „Lava Jato“ („Autowäsche“) war der Name der vor sieben Jahren angestoßenen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Bundespolizei, mit denen ein gigantisches Netzwerk der Korruption um den staatlich kontrollierten Erdölkonzern Petrobras und etliche Bauunternehmen offengelegt wurde. Im Februar machte Bolsonaro seine Ankündigung nun wahr: Das Team von Staatsanwälten und Ermittlern der Operation wurde offiziell aufgelöst.

Korrespondent für Lateinamerika mit Sitz in São Paulo.
„Lava Jato“ hat den Lauf der Dinge in Brasilien verändert, denn sie traf das korrupte politische System des Landes mitten ins Herz. Etliche Spitzenunternehmer, Politiker und zwei ehemalige Präsidenten wanderten hinter Gitter. Einer von ihnen war Luiz Inácio Lula da Silva, der Brasilien durch die goldenen Jahre ab 2003 regiert hatte und weiterhin die tonangebende Figur der brasilianischen Arbeiterpartei PT ist. Er war 2018 vom zuständigen Richter Sergio Moro wegen Korruption und Geldwäsche schuldig gesprochen worden, weil er laut Anklage von einem Baukonzern begünstigt worden war. Später wurde er festgenommen und aufgrund einer Verurteilung in zweiter Distanz von der Wahl 2018 ausgeschlossen, bei der er als Favorit angetreten wäre.
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