Ein Deutscher für das höchste Amt in Bosnien-Hercegovina?
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Straßenszene aus Mostar: Auch über das Schicksal dieser Menschen wird Christian Schmidt mit entscheiden Bild: AP
Formal ist es der mächtigste Posten im Balkanstaat Bosnien-Hercegovina. Aber was kann ein ehemaliger deutscher Minister dort als „Hoher Repräsentant“ wirklich bewegen?
Der frühere Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) soll König werden. Genauer: Vizekönig. Schmidt ist Kandidat für das Amt des „Hohen Repräsentanten der Staatengemeinschaft“ in Bosnien-Hercegovina. Das ist zumindest formal der mächtigste Posten in dem Balkanstaat, der dieser Tage durch das Drama der im Lande umherirrenden Migranten auch in Deutschland wieder einmal in die Schlagzeilen geriet.

Korrespondent für südosteuropäische Länder mit Sitz in Wien.
Das Amt wurde eingerichtet, als der Krieg in Bosnien Ende 1995 durch das unter amerikanischer Führung ausgehandelte Abkommen von Dayton beendet werden konnte. Der Hohe Repräsentant steht einer nach ihm benannten Behörde vor, die den Friedensprozess überwachen soll und dazu nachträglich mit gleichsam diktatorischen Befugnissen ausgestattet wurde: Wie der Vizekönig einer Großmacht in einer Kolonie kann der oberste Friedenswächter in Sarajevo gewählte Politiker entlassen, Gesetze annullieren oder Dekrete verfügen.
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