
Die Hoffnungen ruhen auf Joe Biden
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Menschen in einer Tram im Dezember in Sarajevo Bild: EPA
Wer Bosniens Vielfalt infrage stellt, bringt das Land in Gefahr. Kann Joe Biden helfen, der sich große Verdienste um Bosnien erworben hat?
Für Bosnien-Hercegovina scheint eine eigene Zeitrechnung zu gelten: Es ist dort seit Jahren fünf vor zwölf. Zumindest dann, wenn man jenen glaubt, die regelmäßig behaupten, in dem Balkan-Staat stehe ein Wiederaufflammen der ethnischen Konflikte kurz bevor. Dieser Tage geriet das Land durch die dort umhergestoßenen Migranten wieder einmal in die Schlagzeilen. Doch nicht erst seit diesen Ereignissen wird Bosnien vorzugsweise mit Endzeitmetaphern beschrieben: Bosnien, wo der CSU-Politiker Christian Schmidt als „Hoher Repräsentant“ der Staatengemeinschaft die Aufsicht übernehmen soll, sei „fast unregierbar“, stehe „vor einem Desaster“. Der Krieg, der das Land von 1992 bis 1995 verwüstete, könne bald wieder ausbrechen.
Schon als 2008 das Kosovo unabhängig wurde, hielten manche Bosniens Zerfall für ausgemacht. Als 2012 die Bundeswehr und andere westliche Armeen nach mehr als eineinhalb Dekaden steter Truppenpräsenz abzogen, wurde wieder von Kriegsgefahr menetekelt. Doch aller Schwarzmalerei zum Trotz blieb das Land ruhig und erlebte mehr als ein halbes Dutzend friedlicher Wahlen ohne blutige Zwischenfälle.
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