Amy Gutmann : Biden will offenbar Uni-Präsidentin zur Botschafterin in Deutschland berufen
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Nach noch unbestätigten Informationen soll die Präsidentin der Universität von Pennsylvania, Amy Gutmann, neue US-Botschafterin in Deutschland werden. Sie wäre die erste Frau auf diesem Posten. Bild: Reuters
Amy Gutmann soll einem Bericht zufolge die erste Frau an der Spitze der US-Botschaft in Berlin werden. Die Politikwissenschaftlerin ist Tochter eines jüdischen Deutschen, der 1934 nach Amerika geflohen war.
Die Präsidentin der US-Elitehochschule University of Pennsylvania, Amy Gutmann, soll neue Botschafterin ihres Landes in Deutschland werden. Wie das Magazin Der Spiegel unter Berufung auf deutsche und US-Regierungskreise in der Nacht auf Mittwoch berichtete, wird US-Präsident Joe Biden Gutmann für den Posten in Berlin vorschlagen. Die Personalie liege zudem bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dessen Zustimmung aber als Formsache gelte.
Die Politikwissenschaftlerin ist Tochter eines Juden, der 1934 aus Nazi-Deutschland geflohen war. Sie ist seit 2004 Präsidentin der Privatuniversität in Philadelphia im Bundesstaat Pennsylvania, die als eine der besten Hochschulen des Landes gilt. Die UPenn abgekürzte Hochschule gehört zur sogenannten Ivy League von prestigereichen Unis im Nordosten der USA wie Harvard, Princeton und Yale.
Erste US-Botschafterin in Deutschland
Gutmann muss dem Bericht zufolge noch vom US-Senat bestätigt werden. Sie wäre die erste Frau, die als US-Botschafterin in die Bundesrepublik entsandt wird.
Der Botschafterposten in Berlin ist seit dem Abgang des umstrittenen Botschafters Richard Grenell im Juni 2020 vakant. Im Juli 2020 kündigte der damalige Präsident Donald Trump zwar an, den pensionierten Armee-Oberst Douglas Macgregor zu Grenells Nachfolger machen zu wollen. Macgregor wurde aber nie vom amerikanischen Senat bestätigt. Die Botschaft am Brandenburger Tor wird seit vergangenem Jahr übergangsweise von der Gesandten Robin Quinville als Geschäftsträgerin geleitet.
Grenell, ein glühender Trump-Anhänger, war in Deutschland mit seinen häufig forschen Ansagen und seinem konfrontativen Auftreten immer wieder angeeckt. Ohnehin hatte sich das Verhältnis zwischen den Regierungen in Washington und Berlin in den Trump-Jahren deutlich verschlechtert.
Trumps Nachfolger Joe Biden hat verbesserte Beziehungen zu den traditionellen westlichen Verbündeten der Vereinigten Staaten wie Deutschland zu einem Kernanliegen seiner Außenpolitik gemacht. Unter anderem legte Biden Trumps Entscheidung zum Abzug tausender US-Soldaten aus Deutschland auf Eis.