Festnahme eines Demonstranten in der kubanischen Hauptstadt Havanna am 11. Juli Bild: AP
Die Menschen auf Kuba protestieren gegen das Regime. Die US-Regierung aber weiß noch nicht so recht, wie sie sich verhalten soll. Ihr fehlt eine Lateinamerika-Strategie.
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Dass das Regime in Havanna sogleich von Provokateuren sprach, die von Amerika gesteuert würden, konnte in Washington niemanden überraschen. Es entspricht den üblichen Reflexen der kubanischen Kommunisten. Im Weißen Haus war man denn auch vorbereitet. Es war ohnehin klar, dass Jen Psaki sich zu den größten Protesten in Kuba seit Jahrzehnten noch eingehender äußern würde. Zuvor hatte die Sprecherin des Präsidenten schon ein Statement Joe Bidens veröffentlicht.
So sagte Psaki am Montag, „alle Anzeichen“ sprächen dafür, dass die Demonstrationen ein spontaner Ausdruck des kubanischen Volkes seien – angesichts von Misswirtschaft und Unterdrückung. Sodann: Die harte Realität des Alltags in Kuba habe den Protest befeuert – und nicht irgendwer in einem anderen Land. Sie sage das bewusst, da es eine Reihe von Anschuldigungen gegeben habe. Später fügte Außenminister Antony Blinken hinzu: „Ich denke, es wäre ein schwerer Fehler für das kubanische Regime, das, was in Dutzenden Orten und Städten auf der ganzen Insel geschieht, als das Ergebnis oder Produkt von etwas zu interpretieren, was die Vereinigten Staaten getan haben.“ Das würde nur zeigen, dass man nicht auf die Stimmen und den Willen des kubanischen Volkes höre.
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